Sächsische Wasserstoffstudie – neue Marktchancen und Arbeitsplätze

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Am 29. April 2021 veröffentlichten der HZwo e.V. und die TU Chemnitz die „Sächsische Wasserstoffstudie“, welche die Marktsituation für sächsische Unternehmen in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie untersucht.

Die Studie ist abrufbar unter https://hzwo.eu/projekte/hzwo-transfer/

Aufbauend auf den Studienergebnissen führt HZwo im Juli 2021 sechs Transferworkshops für Unternehmen und Interessenten durch. Sie haben die Möglichkeit, in den Workshops mehr über die Wasserstoffwirtschaft und die technischen Details – insbesondere über die Brennstoffzellen- und Elektrolysetechnologie sowie Speicher – zu erfahren.

Hier finden Sie alle Workshops zur Anmeldung. Für Mitglieder des HZwo e.V. gilt ein reduzierter Preis.

 

Auszug aus der Medieninformation 097/2021 Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMVA) vom 29.4.2021

Sachsen macht Dampf bei der Wasserstofftechnologie

Der HZwo e.V. und die TU Chemnitz beleuchten für sächsische Unternehmen den Zukunftsmarkt „Wasserstoff“ – Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Chance auf Tausende neue Arbeitsplätze“

Die Perspektiven Sachsens im neu entstehenden Wasserstoffmarkt zu erkennen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zeitnah zu nutzen, darum geht es in der heute veröffentlichten Studie „Wertschöpfungspotenziale von Wasserstoff für Sachsen“. Der HZwo e.V. hat die Studie gemeinsam mit der Technischen Universität Chemnitz, auf Grundlage einer Förderung des sächsischen Wirtschaftsministeriums, durchgeführt. Bei einer Online-Veranstaltung mit 100 Teilnehmern aus Wirtschaft und Wissenschaft wurden die Ergebnisse heute vorgestellt. Demnach kann die Wasserstoffwirtschaft in Sachsen im Jahr 2030 bis zu 4.800 Arbeitsplätze umfassen und rund 1,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften.

Die sächsischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen konzentrieren sich in Chemnitz, Dresden und Leipzig. In Summe sind dies über 150 Akteure. 34 Prozent der 70 befragten Unternehmen geben an, bereits Umsätze mit Wasserstoff- oder Brennstoffzellentechnologien zu erwirtschaften. 91 Prozent gehen von ersten Umsätzen in den nächsten fünf Jahren aus.

„Sachsen kann mit viel Zuversicht auf den erst entstehenden Wasserstoffmarkt blicken“, sagt Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Die Umstellung unserer heutigen, auf fossile Energieträger ausgerichteten Wirtschaft auf einen nachhaltigen Energieträger birgt die Chance auf Tausende neue Arbeitsplätze – insbesondere in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen. Viele der benötigten Komponenten und Teilsysteme ähneln den heutigen Produkten von Zuliefer-, Maschinen- und Anlagenbauunternehmen. Daher besitzt die Wasserstoffwirtschaft ein hohes Kompensationspotenzial für die im Strukturwandel rückläufigen Industrien.“

Die Ergebnisse der Studie bestärken Karl Lötsch, Geschäftsführer des HZwo e. V., in seinem Handeln: „In Sachsen gibt es bereits viele Kompetenzträger zu Wasserstoff. Das zeigt sich auch in der ausgezeichneten Entwicklung unseres Innovationsclusters ,HZwo – Antrieb für Sachsen‘. Von der entstehenden Wasserstoffwirtschaft können grundlegend noch viel mehr sächsische Unternehmen profitieren. Diese wollen wir mit Hilfe der Studie frühzeitig sensibilisieren. In Transferworkshops im Sommer werden wir sie an Schwerpunktfelder der Wasserstoffwirtschaft weiter heranführen. Wir zeigen nicht nur die Richtung, sondern helfen den Unternehmen selbst loszulegen.“

„Die von der TU Chemnitz erstellte Potenzialstudie zu Wasserstoff und Brennstoffzellen in Sachsen einschließlich einer Akteurs- und Marktanalyse unterstreicht, dass Sachsen bereits gut für die Wasserstoffwirtschaft aufgestellt ist. Vor allem in den sächsischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird seit vielen Jahren intensiv zu Wasserstofftechnologien und Brennstoffzellen geforscht“, sagt Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Leiter der Professur Alternative Fahrzeugantriebe der TU Chemnitz und einer der Autoren der Studie.

In der breit angelegten Untersuchung, die unter anderem auf einer Online-Umfrage, Experteninterviews und einer umfangreichen Sekundärquellen-Analyse basiert, wurden die energetische Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft von der Erzeugung bis zur Nutzung sowie die Produktwertschöpfungskette von Energieanlagen- und Fahrzeugherstellern bis in die Zulieferindustrie beleuchtet.„Die vorliegende Studie zeigt Umsatz- und Arbeitskräftepotenziale für sächsische Unternehmen, aber auch Stärken und Schwächen der sächsischen Akteurslandschaft auf und kann damit zur Ableitung von Handlungsempfehlungen für Stakeholder der sächsischen Wasserstoffwirtschaft dienen“, so Prof. Dr. Uwe Götze, Leiter der ebenfalls an der Studie beteiligten Professur Unternehmensrechnung und Controlling sowie Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz.