HZwo verbindet: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Dialog zur Wasserstoff-Zukunft

News, Veranstaltung

 

»HZwo Connect« brachte am 15. Oktober 2020 Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Chemnitz für ein gemeinsames Ziel zusammen: Sachsen soll Vorreiter bei der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie werden

 

Der Innovationscluster HZwo – Antrieb für Sachsen veranstaltete am 15. Oktober 2020 in Chemnitz die Netzwerkkonferenz „HZwo Connect“ zusammen mit dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), der Technischen Universität Chemnitz und dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU.

Das Auto- und Energieland Sachsen erfährt einen Strukturwandel, der durch neue Produkte sowie Transfer und Ansiedlung von Wasserstofftechnologien mitgestaltet werden kann. Die Netzwerkkonferenz „HZwo Connect“ brachte dazu rund 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Forschung im neuen Carlowitz Congresscenter Chemnitz zusammen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels und die sächsische Wasserstoffstrategie. Verschiedene interaktive Veranstaltungsformate – von Podiumsdiskussionen über Workshops bis hin zu Pitches zu konkreten Vorhaben und Ideen boten allen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich selbst aktiv zu den Schwerpunktthemen einzubringen. Höhepunkte des Tages waren der Sächsische Energiedialog mit Staatsekretär Dr. Gerd Lippold und der prominent besetzte Polit.Talk PFEIFFER FRAGT  mit Live-Übertragung.

 

Die Energiewende, und damit auch die Wasserstoffnutzung, hat enormes ökonomisches Potenzial. Dieses können und werden wir gerade in Sachsen nutzen. Mit unseren innovativen Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben wir gute Voraussetzungen dafür. Die Veranstaltung „HZwo Connect“ verbindet die vielen Akteurinnen und Akteure auf diesem Gebiet. Dafür bin ich dankbar. Schließlich hilft uns die Diskussion auch dabei, unsere sächsische Wasserstoffstrategie zum Erfolg zu bringen.

Wolfram Günther,
Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

 

Polit.Talk PFEIFFER FRAGT „Elektroboom oder Wasserstoffmekka – Wie schafft Sachsen die Antriebswende?“

Unter dem Titel „Elektroboom oder Wasserstoffmekka – Wie schafft Sachsen die Antriebswende?“ diskutierte das Spitzenpanel im ersten Teil der „HZwo Connect“, moderiert von Jürgen Pfeiffer, drängende Fragen für den Freistaat Sachsen: Wie gestalten wir die Antriebswende? Welche strukturellen Herausforderungen stellt dies an die Region – und welche Chancen bieten sich für das Land, in dem die deutsche Automobilindustrie ihre Wurzeln hat? In der Diskussion wurde deutlich, dass die hohen Wertschöpfungspotentiale bei der Herstellung von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren genutzt werden können, den automobilen Strukturwandel mitzugestalten. Auf dem Podium vor Ort waren Dr. Carsten Czenkusch (Vitesco Technologies GmbH), Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn (Fraunhofer-Vorstand), Gunda Röstel (Stadtentwässerung Dresden GmbH und Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat), Andreas Nowak (Verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag) und Dr. Jörg Starr (Clean Energy Partnership). Live aus Brüssel zugeschaltet waren Jorgo Chatzimarkakis (Hydrogen Europe) und Kurt-Christoph von Knobelsdorff (NOW GmbH).

Hier der Polit.Talk PFEIFFER FRAGT als Aufzeichnung in voller Länge zum Nachschauen:

 

Ich bin großer Wasserstoff-Fan und damit in meiner Fraktion und im Landtag gewiss nicht allein. Damit Sachsen gestärkt aus der Energiewende hervorgeht, arbeiten wir über die Ministeriumsgrenzen hinweg an einer bedarfsgerechten Wasserstoffstrategie. Es geht um gute Rahmenbedingungen für Mobilität und Industrie. Dazu wird es bald auch einen entsprechenden Antrag im Landtag geben. Wir setzen außerdem auf die drei großen Netzwerkakteure HZwo, Hypos und Energy Saxony.

Andreas Nowak,
Verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag

 

Sächsischer Energiedialog zur sächsischen Wasserstoffstrategie mit Staatssekretär Dr. Gerd Lippold

Die Energie- und Mobilitätswende ist in vollem Gange und hat große Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Wasserstoff als Bindeglied der benötigten Sektorenkopplung steht dabei an erster Stelle – auch im Freistaat Sachsen. Aus dem Grund stellt im zweiten Programmteil das für die sächsische Wasserstoffstrategie zuständige Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft den Energieträger in den Mittelpunkt des Sächsischen Energiedialogs mit Staatssekretär Dr. Gerd Lippold. Mit ihm stellten sich Prof. Dr. Antonio Hurtado (TU Dresden), Dr. Ulrike Beyer (Fraunhofer IWU) und Nils Aldag (Sunfire GmbH) den Fragen des Moderators Jürgen Pfeiffer. Aber nicht nur die Expertinnen und Experten auf dem Podium kamen zur Sprache.Viele Fragen und Statements aus dem Publikum sowie drei Pitches zu konkreten Vorhaben bereicherten den Dialog. Auch hier wurde deutlich: Initiativen wie der sächsische Brennstoffzellen-Technologiehub von Fraunhofer sind notwendig, um die Industrie im Freistaat zu unterstützen. Damit die Wertschöpfung steigt, müssen in Sachsen neue Produktionstechnologien für Wasserstoff-Anwendungen – nicht nur im Automobilbereich – entwickelt und eingesetzt werden.

Hier der Sächsische Energiedialog als Aufzeichnung in voller Länge zum Nachschauen:

 

Wir haben in Sachsen in Forschung und Wirtschaft hervorragende Voraussetzungen für Wettbewerbsfähigkeit bei den Wasserstofftechnologien für die globale Energiewende.

Damit sie nicht nur Export-Geschäftsmodelle werden, sondern auch in Sachsen entlang der ganzen Wertschöpfungskette zum Einsatz kommen können, gilt es nun, durch raschen Ausbau der erneuerbaren Energien den unabdingbaren grünen Strom dafür zu produzieren. Dabei hat der Freistaat Sachsen gegenüber Nachbarländern wie Sachsen-Anhalt und Brandenburg einen gewaltige Lücke, die sich zum Standortnachteil auch für die Wasserstoffwirtschaft entwickeln kann, wenn sie nicht geschlossen wird. Es gilt, auch in Sachsen die ökonomischen Voraussetzungen für wettbewerbsfähige, sektorübergreifende Wasserstoffanwendungen schaffen, die perspektivisch weit über Pilotprojekte hinaus gehen müssen, um Klimaschutzwirkung zu entfalten.

Dr. Gerd Lippold,
Sächsischer Staatssekretät für Energie und Klimaschutz

 

Themenworkshops zur sächsischen Wasserstoffstrategie unter Leitung der Ministerien SMEKUL, SMWA und SMWKT

Die Erfolgsfaktoren für die angestrebte Vorreiterrolle Sachsens wurden im letzten Teil der „HZwo Connect“ tiefgehender aufgearbeitet. In drei Workshops präsentierten Expertinnen und Experten den Staatsministerien SMEKUL, SMWA und SMWKT ihre Sicht auf die aktuelle Forschungs- und Marktlage. Anhand ausgewählter Leitfragen wurde zudem ein erstes Meinungsbild zur sächsischen Wasserstoffstrategie eingeholt. Zentrale Fragen waren dabei::

  • In welchen Energieverbrauchssektoren bestehen zukünftig die größten Wasserstoffbedarfe und was heißt das für die sächsische Wasserstoffstrategie?
  • Warum ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für Wasserstoff?
  • Wie kann in Sachsen Wertschöpfung durch Wasserstoff aufgebaut oder gehalten werden?

Die Diskussion und Workshop-Ergebnisse wurden vom HZwo-Clusterpartner Energy Saxony e.V. vor Ort dokumentiert und fließen direkt in den Stakeholderdialog zur sächsischen Wasserstoffstrategie ein. Weitere Informationen dazu finden Sie auf: http://www.energy-saxony.net/

 

Wir haben heute etwas Einmaliges geschafft. So viel Fachkompetenz aus Wirtschaft und Forschung an einem Ort mit drei Ministerien zusammenzubringen, ist ein wichtiges Zeichen für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in Sachsen. Die große Resonanz ist aber auch ein Auftrag an die Politik. Die Unternehmen wünschen sich starke Unterstützung.

Karl Lötsch,
Geschäftsführer des HZwo e.V.

 

Hintergrund: Innovationscluster „HZwo – Antrieb für Sachsen“

Das Innovationscluster HZwo – Antrieb für Sachsen ist die sächsische Kompetenzstelle rund um die Themen Brennstoffzellen und grüner Wasserstoff. Er betreut ein umfassendes Wertschöpfungsnetzwerk im Freistaat. HZwo ermöglicht den beteiligten Akteuren frühzeitig einen Zugang zu künftigen Absatzmärkten und damit einen Technologievorsprung, um Sachsens Zukunft als Hochtechnologiestandort nachhaltig zu sichern. Dabei findet besonders die Ausgewogenheit aus kleinen, mittelständischen und großen Betrieben Berücksichtigung. Die Unternehmen erarbeiten gemeinsam mit sächsischen Forschungseinrichtungen neue Produkte und Verfahren unter Einsatz größtenteils vorhandener Fertigungsanlagen und bestehender Expertise. Somit können KMU am neu entstehenden Wettbewerb partizipieren. Der Cluster wird vom Verein HZwo e. V. getragen, welcher die Mitglieder im Themenfeld Brennstoffzellen und Produktion fachlich und operativ betreut.

Text: HZwo e.V. | Fotos: Jacob Müller, TU Chemnitz und Fraunhofer IWU

 

Präsentationen: Downloadbereich (passwortgeschützt)
Fotos zur Veranstaltung: zur Galerie
Programm Programmflyer HZwo Connect

 

Veranstaltet von

   

 

in Zusammenarbeit mit

Fraunhofer IWU       TU Chemnitz