TU-Professor: „Brennstoffzelle hat zwei große Vorteile“

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Im Interview mit der Freien Presse Chemnitz gibt Professor Thomas von Unwerth einen Überblick über den aktuellen Stand der Brennstoffzellenentwicklung.

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Der Chemnitzer Professor Thomas von Unwerth ist überzeugt: An Autos mit Wasserstoffantrieb führt bei der Elektromobilität kein Weg vorbei.

Die Brennstoffzelle ist als Antriebstechnik nicht nur für Nutzfahrzeuge interessant, sie wird sich auch im Pkw-Markt durchsetzen, glaubt Thomas von Unwerth, der an der TU Chemnitz den Lehrstuhl für Alternative Antriebe leitet. Jan-Dirk Franke hat mit ihm gesprochen.

Freie Presse: Wenn es um Elektromobilität geht, beherrscht der batterieelektrische Antrieb die öffentliche Debatte, über die Brennstoffzelle wird kaum gesprochen. Woran liegt das?

Prof. Thomas von Unwerth: Als die Debatte um die Elektromobilität vor zehn bis 15 Jahren in Gang kam, haben sich die Autohersteller recht schnell für das Batteriefahrzeug entschieden. Denn erstens ist das System nicht allzu komplex: Man hat eine Batterie, einen Motor und eine Steuerung. Und zweitens ging man davon aus, dass die Batteriepreise fallen und die Energiedichten sich nahezu linear nach oben entwickeln, sodass man alle paar Jahre mit einer Verdoppelung der Energiedichte und damit der Leistungsfähigkeit rechnen kann.

Das passiert aber so nicht, oder?

Jeder natürliche Prozess ist auf Dauer nie eine lineare Funktion, sondern er bewegt sich auf einer S-Kurve und gelangt irgendwann an physikalische Grenzen. Für die Batterie heißt das: Es gibt sicher noch Entwicklungspotenzial, aber nicht mehr in dem Maße wie vor zehn Jahren. Die Energiedichten bei der Batterie werden in den nächsten zehn Jahren vielleicht noch aufs Doppelte zu trimmen sein, aber eben nicht mehr viel weiter. Und das ist nicht genug, um große Reichweiten bei geringen Ladezeiten zu erzielen.

Aber 500 Kilometer Reichweite sind doch heute schon kein Problem?

Man kann eine große Reichweite erzielen, indem man viel Batterie mitnimmt. Tesla packt 500 Kilogramm ins Auto, damit kommt man dann auch 500 Kilometer weit. Aber für diese Reichweite ist viel Energie nötig – etwa 100 Kilowattstunden. Die muss man in möglichst kurzer Zeitgesamten Artikel lesen

Originaltext erschienen in der Freien Presse Chemnitz am  17.02.2019, Autor: Jan-Dirk Franke