Wasserstoffland Sachsen feiert in Chemnitz

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Pressemitteilung – Chemnitz, 5. Juli 2022

Über 250 Wasserstoffexperten und begeisterte Anwender kommen zum Austausch am Standort des nationalen Wasserstoffzentrums HIC in Chemnitz zusammen. Auf zwei parallelen Veranstaltungen im Eventzentrum KRAFTVERKEHR werden 28 Anwendungs- und Forschungsprojekte sowie die weltweit ersten Wasserstoff-Nutzfahrzeuge präsentiert. Am Abend wird mit Staatsminister Martin Dulig der Start der zweiten Phase des Clusters WASSERSTOFFLAND SACHSEN gefeiert.

 

Freistaat Sachsen verlängert Förderung für sächsisches Innovationscluster für Wasserstoff und Brennstoffzellen

Der Freistaat Sachsen unterstützt das auf grünen Wasserstoff und Brennstoffzellen-Technologien spezialisierte Branchennetzwerk „Wasserstoffland Sachsen“, zuvor „HZwo – Antrieb für Sachsen“, bis mindestens März 2025. Wirtschaftsminister Martin Dulig überreicht heute in Chemnitz den Förderbescheid in Höhe von 1,21 Millionen Euro an das Innovationscluster. Das entspricht einer Förderung von 50 Prozent der Gesamtkosten. Wasserstoffland Sachsen ist in Sachsen das erste Innovationscluster, das eine Anschlussförderung für die zweite Projektphase erhält. Träger des Netzwerks sind der HZwo e. V. (Chemnitz) und – als Konsortialpartner – der Energy Saxony e. V. (Dresden). Damit wird die sächsische Erfolgsgeschichte als erster Innovationscluster bis 2025 fortgesetzt.

Wirtschaftsminister Martin Dulig sagt dazu: „Deutschland und die gesamte Europäische Union müssen sich von einseitigen Abhängigkeiten lösen, um ihre Energieversorgung sicherzustellen. Das führen uns der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Wirtschaftssanktionen mehr denn je vor Augen. Unser Cluster ,Wasserstoffland Sachsen‘ trägt maßgeblich dazu bei, dass die sächsische Wasserstoffwirtschaft national und international Fuß fasst. Diese Netzwerkarbeit ist enorm wichtig – denn der klimaneutrale Umbau unserer Wirtschaft, Mobilität und Energieversorgung gelingt nur mit dem Einsatz von Wasserstoff. Deshalb brauchen wir Schnelligkeit beim Umsetzen neuer Technologien. Sachsen ist exzellent aufgestellt und hat entlang der gesamten Wertschöpfungskette Unternehmen, welche die Wasserstoffwirtschaft aufbauen können.“

Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Vorstandsvorsitzender des HZwo e.V., sieht enormes Potenzial in Sachsen: „Mit der Fortschreibung der Förderung unseres Clusters Wasserstoffland Sachsen haben wir die Basis für eine starke Positionierung Sachsens im Wettlauf um die Spitzenrolle in Forschung, Entwicklung und Industrialisierung von Wasserstofftechnologien. Für unsere Partner im Netzwerk bedeutet dies, sich in diesem Themenbereich zukunftssicher aufstellen zu können.“

Karl Lötsch, Geschäftsführer des HZwo e. V., betont: „Es war ein Glück, dass wir uns 2017, trotz der vorherrschenden Skepsis gegenüber Wasserstoff, gemeinsam mit Energy Saxony hinter das Thema geklemmt haben. Aus bescheidenen Anfängen mit 15 Mitgliedern ist ein leistungsfähiges Branchen- und Forschungsnetzwerk für Wasserstoff aus über 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstanden. Als Wasserstoffland Sachsen starten wir nun gemeinsam mit Energy Saxony in die nächste Clusterphase und unterstützen unsere Mitglieder sowie die Politik beim anstehenden Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und Brennstoffzellenindustrie. Wir sind Ready4Wasserstoff!“

Dr. Frances Zedler, Geschäftsführerin des Energy Saxony e.V., ergänzt: „Wasserstoff trägt zur Defossilisierung des Industrie-, Energie- und Mobilitätssektors bei und stellt einen wichtigen Baustein unserer zukünftigen Energiewirtschaft dar. Bereits 2017 haben HZwo und Energy Saxony erkannt, dass der Freistaat Sachsen exzellente Voraussetzungen aufweist, um im Bereich Wasserstoff- und Brennstofftechnologien Vorreiter zu sein, was uns auch in der ersten Clusterphase bestätigt wurde. Ich freue mich gemeinsam mit dem HZwo auf die hervorragende Vorarbeit aufsetzen zu können und unsere Mitglieder im Rahmen des Innovationsclusters Wasserstoffland Sachsen bei der Einführung einer Wasserstoffwirtschaft und beim Hochlauf der entsprechenden Technologien zu unterstützen.“

Auch in der zweiten Phase steht die Defossilisierung der Sektoren Energie, Industrie und Mobilität im Zentrum der Arbeit des Clusters. Es legt seine Schwerpunkte dabei auf die

  • Ansiedlung von Pilotlinien/-fabriken und Technologiezentren in Sachsen,
  • die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen für kleinere und mittlere sächsische Unternehmen,
  • den Infrastrukturaufbau und die Implementierung von Wasserstofftechnologien und -anwendungen sowie
  • die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von grünem Wasserstoff.

Wasserstoff-Anwendungen von der FAUN-Kehrmaschine bis zum OPEL-Kleintransporter sowie weitere Projekte gibt es auf der Netzwerkkonferenz „cH2emnet“ zum Anfassen

Auf der Netzwerkkonferenz „cH2emnet“ präsentieren sich über 20 regionale und überregionale Wasserstoff-Anwendungsprojekte mit Vorträgen und Ausstellungsständen. Highlights der Ausstellung ist der weltweit erste Serien-Kleintransporter Vivaro-e Hydrogen von Opel. Das Vortragsprogramm bietet unter anderem Einblicke in die Wasserstoffpläne der Energieversorger eins energie sowie der Stadtwerke Leipzig sowie einen Erfahrungsbericht zur größten Brennstoffzellen-Busflotte Europas beim Regionalverkehr Köln.

Die „cH2emnet“ ist der Höhepunkt des vom sächsischen Energieministeriums (SMEKUL) geförderten Projekts „Wasserstoff-Technologie Region Chemnitz“. Hierbei wird die Möglichkeit zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in den Sektoren Mobilität, Energiespeicherung und Wärme analysiert sowie die wichtige sektorenübergreifende und regionale Vernetzung vorangetrieben. Der HZwo e. V. stellt interessierten Unternehmen und Kommunen der Region Chemnitz ein beratendes Projektbüro, technische Studien, Arbeitskreise und eine Netzwerkplattform zu Wasserstofffragen bereit.

Dazu sagt Energieminister Wolfram Günther: „Der Freistaat hat das Potenzial, zum Impulsgeber für den vielfältigen Einsatz von Wasserstoff zu werden. Er muss es auch. Ob Sachsen als Industrieland erfolgreich und ein attraktiver Standort bleibt, hängt auch vom Aufbau einer sächsischen Wasserstoffwirtschaft ab. Die Chemnitzer Akteure haben sich früh und fundiert auf den Weg gemacht, und zwar gemeinsam. Das ist wichtig. Denn die Potenziale und Chancen einer Wasserstoffwirtschaft sind gerade dort groß, wo sich Akteure vernetzen. Wir sind in der Pflicht, die Pariser Klimaziele einzuhalten. Mit Blick auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine steht aber auch fest: Wir müssen dringender denn je Kohle, Öl und Erdgas als Energieträger ersetzen. Dazu brauchen wir Wasserstoff für die Anwendung in allen Sektoren – insbesondere dort, wo direkte Elektrifizierung nicht möglich ist. Hier sehe ich gute Chancen für das Chemnitzer Cluster. Ich wünsche der Konferenz ,cH2emnet‘ viel Erfolg.“

Acht sächsische Wasserstoff-Forschungsprojekte feiern im „HZwo FRAME Kolloquium“ mit Staatsminister Martin Dulig ihren Abschluss und präsentieren ihre Ergebnisse

Insgesamt acht industrielle Forschungsvorhaben der vom Cluster HZwo initiierten Projektfamilie „HZwo:FRAME“ feiern in Chemnitz ihren erfolgreichen Abschluss. Über 24 sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen erforschten über drei Jahre gemeinsam und interdisziplinär neue Materialien, Fertigungsverfahren und Regelstrategien für Brennstoffzellenstacks und Systemkomponenten vom Wasserstofftank bis zur Einzelzelle. Im „HZwo:FRAME Kolloquium“ werden die Ergebnisse aller Projekte ausführlich in Fachvorträgen und einer Ausstellung präsentiert und mit Experten diskutiert. „HZwo:Frame“ bildete den Rahmen für acht Forschungs- und Entwicklungsprojekte der europäischen EFRE-Technologieförderung (Förderperiode 2014 bis 2020). 15 weitere Vorhaben sind bereits in Vorbereitung.

Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Vorstandsvorsitzender des HZwo e.V. und Direktor des Instituts für Automobilforschung an der TU Chemnitz, zieht ein Fazit: „Mit der Projektfamilie ,HZwo:FRAME‘ ist es uns in Sachsen gelungen, nahezu alle Komponenten und Produktionsverfahren von Brennstoffzellenantrieben mit 24 sächsischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen gleichzeitig unter die Lupe zu nehmen. So konnten die Unternehmen spezifisches Knowhow aufbauen, die komplexen Zusammenhänge im Gesamtsystem verstehen und gleichzeitig projektübergreifende Wertschöpfungsketten bilden. An das erfolgreiche Konzept wollen wir in der kommenden Förderperiode mit unseren Mitgliedern mit 15 weiteren Projekten anknüpfen.“

Weiterführende Informationen:

Projektseite Innovationscluster: https://hzwo.eu/projekte/innovationscluster/

Projektseite Wasserstoff-Technologieregion Chemnitz: https://hzwo.eu/projekte/wasserstoffregion-chemnitz/

Übersicht HZwo-Forschungsprojekte: https://hzwo.eu/projekte/fue-projekte/

Bildmaterial zum Download unter:

http://tuc.cloud/index.php/s/doZomMDXkbNLawa

Der Downloadordner wird am 5.7.2022 zwischen ca. 16 Uhr und ca. 21 Uhr mit Bildern der Veranstaltung gefüllt.

Nutzung für Medien honorarfrei, Bildnachweis: © HZwo e. V. / Fotograf je nach Ordnerbeschriftung

Über das Wasserstoff-Industriecluster HZwo e. V.:

Der HZwo e. V. vereint 90 Unternehmen und Forschungseinrichtungen entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Es ist der Nukleus zum Aufbau eines Wertschöpfungsnetzwerks für Wasserstoff und Brennstoffzellen in der Wirtschaft. Darüber hinaus leitet der HZwo e. V. u. a. die erfolgreiche Chemnitzer Bewerbung um das Nationale Technologie- und Innovationszentrum für Wasserstoff (ITZ). Für den Aufbau des „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC) in Chemnitz stellt der Bund Fördermittel in Höhe von 72,5 Millionen Euro bereit.

Ansprechpartner:

c/o TU Chemnitz/Fak.MB/IAF
Reichenhainer Straße 70
09126 Chemnitz
Ansprechpartner: Karl Lötsch, Tel. 0371 531 35357, karl.loetsch@hzwo.eu
www.hzwo.eu