Unternehmen der Region Südwestsachsen melden hohen Wasserstoffbedarf

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Seit Mitte 2023 sind die ersten Planungsstände für ein deutschlandweites Wasserstoff-Kernnetz auf Bundesebene bekannt. Eine Anbindung der Region Chemnitz an dieses zukunftsträchtige Infrastrukturprojekt ist bisher nicht vorgesehen. Das Wasserstoffbündnis Region Chemnitz, zu dessen Mitgliedern neben regionalen Unternehmen auch die IHK Chemnitz, die eins energie in sachsen, die inetz GmbH, die Stadt Chemnitz sowie der Hzwo e.V. zählen, sieht darin einen deutlichen Standortnachteil für die Region. Als Grundlage für die nächsten Planungsstufen des Netzausbaus wurde durch die Betreiber der Gas-Fernleitungsnetze eine deutschlandweite Marktabfrage zu zukünftigen Wasserstoffbedarfen durchgeführt. Diese endete am 22.03. In dem Onlineverfahren waren sowohl die Betreiber regionaler Gasverteilnetze als auch Unternehmen mit potenziellem zukünftigem Wasserstoffverbrauch aufgefordert, ihre Bedarfe zu melden. Der größte regionale Gasverteilnetzbetreiber, die inetz GmbH, hat die eingehenden Meldungen aus der Wirtschaft parallel zum Verfahren der Fernleitungsnetzbetreiber gesammelt. Inzwischen liegt eine erste Auswertung vor.

Allein im Netzgebiet der inetz sind Meldungen eingegangen, die für das Jahr 2030 einen kumulierten Bedarf von über 1.200 GWh Wasserstoff ausweisen. Dabei handelt es sich häufig um Unternehmen, die derzeit noch fossile Energieträger nutzen, aber zukünftig vor der Herausforderung der Dekarbonisierung stehen. Die Verfügbarkeit von Wasserstoff als potenziell CO2-neutralem Energieträger kann damit künftig ein wichtiger Standortfaktor werden.

Neben den Bedarfen regionaler Unternehmen plant auch die eins energie in sachsen GmbH ab dem Jahr 2035 den Einsatz von Wasserstoff in der Fernwärmeversorgung. Damit beläuft sich der Gesamtbedarf ab diesem Zeitpunkt auf rund 2.500 GWh Wasserstoff jährlich.

Herr Scheibe, Geschäftsführer der inetz GmbH, äußerte sich dazu folgendermaßen:

In den bisherigen Planungsschritten zum Wasserstoff-Kernnetz immer wieder kritisch angemerkt, dass die Angaben zu potenziellen Verbräuchen aus der Region Chemnitz zu unkonkret seien. Jetzt liegen jedoch konkrete Zahlen und Projektmeldungen vor, die bis Mitte der 2030er Jahre einen Bedarf von rund 2.500 GWh jährlich allein im Netzgebiet der inetz nahelegen.

Das Wasserstoffbündnis Region Chemnitz, das das gemeinsame Interesse der Region an einer Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz vertritt, hatte intensiv über die Marktabfrage informiert. Die IHK Chemnitz, als Mitglied des Bündnisses, hatte die Kampagne im Interesse einer guten Anbindung der Region an eine zukunftsträchtige Energieinfrastruktur unterstützt.

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IHK ChemnitzKontakt
Erik Steinmüller
Referent Energie- und Klimapolitik
Erik.Steinmueller@chemnitz.ihk.de

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