Wasserstoffzentrum in Chemnitz muss Priorität haben!

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Pressemitteilung – Chemnitz, 30. November 2023

Wie so viele wichtige Zukunftsprojekte ist auch das HIC Hydrogen Innovation Center in Chemnitz vom Haushaltsstopp des Bundes betroffen. Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes ist eine Neuaufstellung des Wirtschaftsplans für den KTF erforderlich. Der Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e.V. appelliert an die Bundesregierung, dass der Aufbau des HIC als Standort Chemnitz des nationalen Innovations- und Technologiezentrums für Wasserstofftechnologien (ITZ H2) weiterhin die im bisherigen KTF angekündigte finanzielle Unterstützung erhält.

  • Der Aufbau des Hydrogen Innovation Center (HIC) in Chemnitz kann durch Haushaltssperre nicht beginnen
  • 72,5 Mio. Euro Bundesmittel aus dem gestoppten Klima- und Transformationsfond (KTF) werden für den Aufbau dringend benötigt
  • Nach langer beihilferechtlicher Prüfung des Innovations- und Technologiezentrums für Wasserstoff (ITZ H2) sollte im Dezember 2023 der Projektstart gefeiert werden
  • Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstoff (ITZ H2) ist wichtiger Beschleuniger für den Wasserstoffmarkthochlauf und muss bei der Neuaufstellung des Wirtschaftsplans Priorität haben
  • Insbesondere kleine und mittelständige Unternehmen sollen durch das Hydrogen Innovation Center (HIC) von Chemnitz aus beim Einstieg in den Wasserstoffmarkt unterstützt werden

Für das nationale Innovations- und Technologiezentrums für Wasserstofftechnologien (ITZ H2) hatte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Mai 2022 für die Standorte in Chemnitz, Duisburg, Pfeffenhausen und dem norddeutschen Cluster mit den Städten Hamburg, Bremen/Bremerhaven und Stade jeweils Fördermittel in Höhe von 72,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Dies galt als sicher. Für viele Industrieunternehmen bedeuten die Finanzmittel des Bundes Planungs- und Investitionssicherheit für ihre Aktivitäten am Standort Chemnitz. Nach einer unerwartet langen förderrechtlichen Prüfung sowie Antragstellung sollte die Umsetzung des Hydrogen Innovation Center (HIC) als ITZ-Standort Chemnitz im Dezember 2023 beginnen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November 2023 zur Streichung der Finanzmittel aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) in Höhe von 60 Milliarden Euro hat, dem seit 2021 geplanten Wasserstoff-Innovationszentrum den Großteil der Finanzierungsgrundlage entzogen.

„Der Markthochlauf für Wasserstoff und der Aufbau des Hydrogen Innovation Center in Chemnitz sowie der weiteren ITZ-Standorte müssen bei der Neuaufstellung des Wirtschaftsplans für den KTF oberste Priorität haben. Es liegt in den Händen der Bundesregierung, dass dieser schnellstmöglich neu aufgestellt wird. Erst dann kann mit dem Aufbau des Wasserstoff-Innovationszentrum in Chemnitz gestartet werden. Der Bedarf aus der Industrie wächst immer weiter, denn der internationale Wettbewerb zu Wasserstofftechnologien steigt mit rasanter Geschwindigkeit.“ sagt Karl Lötsch, Geschäftsführer des Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e.V.

Die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie kommt mit dem Aufbau der vier ITZ H2 einen wichtigen Schritt voran. Grüner Wasserstoff ist ein Energieträger der Zukunft. Er soll Erdöl zukünftig ersetzen und als flexibler Energieträger einen unverzichtbaren Beitrag für die deutsche Energiewende liefern und deutschen Unternehmen international neue Marktchancen eröffnen. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie strebt die Bundesregierung eine globale Vorreiterrolle Deutschlands an. Dafür müssen Wasserstofftechnologien schnellstmöglich zur Marktreife zu entwickelt und verfügbar gemacht werden. Das HIC und die ITZ H2 sind dringende Projekte für die Industrie und den Markthochlauf für Wasserstoff.

Im Mai 2022 hatte sich der Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e.V. erfolgreich im Wettbewerb des Bundes durchgesetzt, das HIC als Standort Chemnitz des nationalen Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstofftechnologien aufzubauen. Chemnitz gilt als traditionsreicher Industrie-Standort für Fahrzeug-, Eisenbahn- und Maschinenbau.

Das Chemnitzer Wasserstoff-Technologiezentrum benötigt für die Umsetzung insgesamt 100 Millionen Euro – insbesondere für den Bau der einzigartigen Wasserstofflabore, für die umfangreichen Teststände und für mietbare Laborflächen. Die eingeplanten 72,5 Mio. Euro Bundesmittel stellen den größten Teil der Finanzierung dar.

Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des BMDV hatte im Mai 2022 zunächst die Umsetzbarkeit des HIC bestätigt. Die Umsetzung sollte zeitnah beginnen. Der Freistaat Sachsen hat den Wasserstoffcluster HZwo e.V. von Mai 2022 bis Mai 2023 mit 200.000 Euro für die erste Vorplanung des HIC unterstützt. Die ersten Bundesmittel sollten noch im Jahr 2022 fließen. Nach einer unerwartet langen beihilferechtlichen Prüfung konnte eigentliche Antragstellung für die 72,5 Mio. Euro Bundesmittel erst im Herbst 2023 beginnen. Die Feier des Projektstarts war im Dezember 2023 geplant.

Die erneute Verzögerung des Projektstartes stellt die Unterstützung und die Geduld der beteiligten Partner auf die Probe.

Mehr Informationen:

Weitere Informationen zum HIC finden Sie hier: https://hzwo.eu/hic/

Bildmaterial zum Download unter:

https://hzwo.eu/media/VisualisierungWasserstoffcampusChemnitz.jpg

Nutzung für Medien honorarfrei, Bildnachweis: © HZwo e. V.

Visualisierung des HIC Hydrogen Innovation Center als Herzstück des zukünftigen Wasser-stoff-Campus Chemnitz
Bild: © HZwo e. V.

Über das Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e. V.:

Das Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e. V. koordiniert den Aufbau des Hydrogen Innovation Center (HIC) als Standort Chemnitz des nationalen Wasserstoff-Innovationszentrums. Der HZwo e. V. vereint über 120 sächsische und überregionale Unternehmen und Forschungseinrichtungen entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Es ist der Nukleus zum Aufbau eines Wertschöpfungsnetzwerks für Wasserstoff und Brennstoffzellen in der regionalen und überregionalen Wirtschaft.

Ansprechpartner:

HZwo e.V.
Reichenhainer Straße 70
09126 Chemnitz
Ansprechpartner: Karl Lötsch, Tel. 0371 531 35357, karl.loetsch@hzwo.eu
www.hzwo.eu